An einigen Lehrstühlen ist es üblich, zur Abschlussarbeit ein Abstract mit abzugeben. Aber worum handelt es sich eigentlich bei einem Abstract? Er gibt kurz und knapp die wichtigsten Inhalte deiner Arbeit wieder und dient dazu, dem Leser deiner wissenschaftlichen Arbeit einen ersten Überblick zu verschaffen. Diese kurze Zusammenfassung gibt dem Leser die Möglichkeit schnell festzustellen, ob sich ein tiefer gehendes Lesen der Arbeit für ihn lohnt.
Definition: Abstract
Der Abstract ist eine Kurzzusammenfassung einer wissenschaftlichen Arbeit, er wird dieser vorangestellt. Ein Abstract enthält alle wichtigen Informationen in Kürze zu Forschungshintergrund, Aufbau, Methodik, Datenauswertung und auch die Forschungsergebnisse. Bei einem Abstract handelt es sich aber nicht um einen Buchklappentext, der Spannung aufbauen soll – im Gegenteil, das Darstellen der Ergebnisse hilft dem Leser, die Relevanz der Arbeit zu beurteilen.
Der Abstract sollte nicht länger als eine Seite sein und darf nie mit dem Schlussteil verwechselt werden, da er unabhängig vom Text zu verstehen ist. Oft wird ein Abstract in englischer Sprache gefordert, beispielsweise zur Bewerbung auf internationalen Konferenzen.
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Fakten zum Abstract
Ein Abstract ist eine Kurzzusammenfassung einer wissenschaftlichen Arbeit | |
Das Abstract dient dazu ohne großen Leseaufwand entscheiden zu können, ob es sich lohnt die ganze Arbeit zu lesen, weil die Ergebnisse relevant sind | |
Der Abstract wird der Arbeit vorangestellt, zwischen Deckblatt und Inhaltsverzeichnis | |
Der Abstract wird als letztes verfasst, eine präzise Zusammenfassung gelingt erst, wenn die komplette Arbeit geschrieben ist | |
Etwa ein Drittel einer Seite bis zu einer Seite (bemisst sich an der Länge der Arbeit, maximal aber zwei Seiten lang) ist für den Abstract vorzusehen | |
Jeder dieser Punkte soll in wenigen Sätzen wiedergegeben werden:
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Oft ist eine englische Übersetzung des Abstracts gefragt, um die Arbeit international zugänglich zu machen |
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Abstract auf Englisch
Um Veröffentlichungen jeglicher Art für den internationalen Markt zugänglich zu machen, wird häufig nicht nur ein deutscher Abstract, sondern auch eine englische Kurzfassung der Arbeit verlangt. Zum Teil wird sogar nur ein englischer Abstract gefordert.
In der Praxis kannst du auch einen deutschen und einen englischen Abstract verfassen. Dabei platzierst du den englischsprachigen Abstract auf derselben Seite wie den deutschen Abstract. Achte darauf, dass auch der englischsprachige Abstract hinsichtlich Rechtschreibung und Grammatik fehlerfrei ist.1
Abstract: Position
Natürlich stellt sich die Frage, wo der Abstract einer wissenschaftlichen Arbeit stehen sollte: am Anfang oder doch lieber am Ende? Im Regelfall wird der Abstract am Anfang der Arbeit eingefügt2, schließlich ist es hilfreich für den Leser, auch um den Überblick über eine längere Arbeit zu behalten. Generell wird der Abstract zwischen Deckblatt und Inhaltsverzeichnis platziert, wodurch er nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt wird.3
Schreibt man den Abstract auch als Erstes, wenn er doch am Anfang steht? Nein, denn natürlich kann eine präzise Zusammenfassung erst gegeben werden, wenn die gesamte Arbeit erstellt wurden und Ergebnisse und deren Interpretation herausgearbeitet sind.2 Daher wird der Abstract erst nach dem Erstellen der wissenschaftlichen Arbeit angefertigt.
Abstract vs. Einleitung
Häufig wird der Abstract mit der Einleitung gleichgesetzt, das ist allerdings nicht richtig. Im Abstract erläuterst du einem möglichen Leser kurz und prägnant, um was es in deiner wissenschaftlichen Arbeit geht. Dazu gehört die Forschungsfrage, die Forschungsmethode und die abschließenden Ergebnisse.
Im Unterschied dazu, ist die Einleitung zum einen viel ausführlicher, zum anderen zeigst du in der Einleitung nur auf, was deine Forschungsfrage ist, weshalb du sie gewählt hast und in wie weit du sie eingegrenzt hast. Du nimmst in der Einleitung also noch keine Forschungsergebnisse vorweg wie beim Abstract.
Inhalt des Abstracts
- Problemstellung
- Forschungsfrage
- Methodik deiner Forschung
- Relevanteste Ergebnisse
- Interpretation der Ergebnisse
Inhalt der Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Relevanz des Themas
- Forschungsfrage
- Methodik deiner Forschung
- Aufbau der wissenschaftlichen Arbeit
Abstract vs. Schlussteil/Fazit
Sehr kurz: meist ungefähr 150 Wörter4 | Ausführlicher: resümierende Zusammenfassung4 |
Der Abstract steht am Anfang der Arbeit | Das Fazit steht am Ende der Arbeit |
Kein Teil des Textes, kein Teil der Gliederung/des Inhaltsverzeichnisses 2 | Teil des Textes, wird in die Gliederung und in das Inhaltsverzeichnis mit aufgenommen |
Ohne Bewertung durch den Verfasser: Wiedergabe des Inhaltes/der Ergebnisse5 | Bewertung und Schlussfolgerung auf Basis der ausgewerteten Sekundärquellen und/oder eigener Daten |
Unabhängig vom Text verständlich, z. B. in einer Datenbank4 | Integrierter Teil des Textes: nur im Gesamtzusammenhang verständlich4 |
Wieso ein Abstract niemals „abstrakt“ ist
Das deutsche Äquivalent Kurzzusammenfassung hört man eher selten, stattdessen wird dem englischen Begriff Abstract der Vorzug gegeben. Dies heißt nichts anderes als „Auszug“, manchmal wird dies auch als Summary, also auf Deutsch „Zusammenfassung“ bezeichnet.6 Auch wenn dies sehr allgemein klingt: Wenn du angewiesen wirst, für deine wissenschaftliche Arbeit einen Abstract zu schreiben, wird von dir eine sehr kurze und präzise Zusammenfassung deiner gesamten Arbeit erwartet.
Denn ein Abstract ist meist nicht mal eine Seite lang bzw. meist sogar nicht mal eine halbe Seite lang und beschreibt deine gesamte Arbeit in ungefähr 100 Wörtern.3 Natürlich richtet sich die Länge deines Abstracts nach der Länge deiner wissenschaftlichen Arbeit, dennoch musst du deine gesamte Arbeit möglichst kurz und präzise beschreiben.
Ein Abstract findet seine Existenzberechtigung in erster Linie darin, deinen potentiellen Lesern bei der Entscheidung zu helfen, ob sich das Lesen deiner gesamten Arbeit lohnt.2. Ein Abstract muss also in wenigen Worten alles bieten, was für den Leser nötig ist, um über die Relevanz der wissenschaftlichen Arbeit zu entscheiden.
Fremde Abstracts für deine Arbeit verwenden
Du kannst fremde Abstracts für deine Literaturrecherche jederzeit verwenden, denn in diesem Fall nimmst du die Rolle des potentiellen Lesers ein, der die Relevanz der vorliegenden Arbeit bewerten möchte. Durch das Lesen der Abstracts kannst du schnell prüfen, ob die vorliegende Arbeit für deine Forschung relevant ist und du die Informationen für deine Arbeit verwenden kannst.
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Fazit
Abschließend haben wir die wichtigsten Fakten zum Abstract für dich zusammengefasst:
- Ein Abstract ist eine kurze Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Arbeit, die dieser vorangestellt wird.
- Der Abstract sollte die Länge von 1 bis 2 Seiten nicht überschreiten (optimal auf einer Seite) und sehr komprimiert Informationen über Aufbau, Argumentation/Methode und vor allem Ergebnisse der Arbeit geben.
- Ziel des Abstracts ist es, dem Leser eine schnelle Einschätzung der Relevanz eines wissenschaftlichen Textes zu geben; auch die eigene Recherche wird dadurch vereinfacht.
- Der Abstract unterscheidet sich ganz klar vom Schlussteil der Arbeit: Er ist kürzer, unabhängig vom Text zu verstehen und enthält auch keine eigene Bewertung, die nicht schon im Text vorkommt.4
- Ein Abstract in englischer Sprache bzw. eine englische Übersetzung des Abstracts wird in internationalisierten Fachdisziplinen gefordert.
Häufig gestellte Fragen
Der Abstract ist nicht zu verwechseln mit der Einleitung deiner Arbeit. Anders als bei der Einleitung, die als Einführung für den Leser gilt, sollte der Abstract kurz und prägnant verfasst werden und deine komplette Arbeit zusammenfassen. Die Länge des Abstracts beträgt meist eine halbe bis max. eine Seite.
In einem Abstract benennst du die Forschungsfrage und das Ziel deiner Arbeit, außerdem die wichtigsten Thesen und Methoden sowie eventuell die wesentlichen Ergebnisse, die du erzielt hast. Wichtig dabei ist, den Abstract kurz und prägnant zu halten.
Der Abstract steht meist noch vor dem Inhaltsverzeichnis, sprich direkt nach dem Deckblatt. Deshalb ist dem Abstract auch kein Gliederungspunkt zugeordnet.
Quellen
1 Samac, Klaus/Prenner, Monika/Schwetz, Herbert: Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule. Wien: Facultas, 2009.
2 Rossig, Wolfram E./Prätsch, Joachim: Wissenschaftliche Arbeiten. 5. Aufl. Weyhe: PRINT-TEC, 2005.
3 Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim: Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler, 2013.
4 Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt – Ohne Schreibblockaden durchs Studium. 12. Aufl. Frankfurt: Campus, 2007
5 Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. München: Franz Vahlen, 2013.