Danksagung – So dankst du deinen Unterstützern

23.05.16 Danksagung Lesedauer: 8min

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Vor allem bei umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten ergibt es Sinn, eine Danksagung in deine Arbeit zu integrieren, um Personen zu danken, die dich bei der Erstellung der wissenschaftlichen Arbeit unterstützt haben. In diesem Beitrag erklären wir dir alles, was du zur Danksagung einer wissenschaftlichen wissen musst, denn trotz des persönlichen Stils gibt es einige Vorgaben, die du beachten musst.

Danksagung „einfach erklärt“

Mit der Danksagung kannst du dich in einem persönlichen Stil bei Personen bedanken, die dich unterstützt haben bei der Erstellung der wissenschaftlichen Arbeit. Zudem kannst du deine persönlichen Hintergründe für die Themenwahl erläutern.

Definition: Danksagung

Eine Danksagung ist ein formloser, persönlich formulierter Text, der den Vortexten zugeordnet wird, und kein Pflichtteil einer wissenschaftlichen Arbeit ist. Sie wird nicht nummeriert und zählt auch nicht als Gliederungspunkt. Hier kann die Ich-Form verwendet werden, was in der eigentlichen Arbeit aber in jedem Fall vermieden werden sollte. Die Danksagung bietet Raum, etwas über die Entstehung der Arbeit zu sagen sowie den persönlichen Bezug zum Thema und auch welche Hindernisse eventuell überwunden werden mussten.

Natürlich dient sie in der Hauptsache dazu, sich bei Dritten für ihre Unterstützung zu bedanken. Also beispielsweise der Familie, Freunden, Korrekturlesern und auch Unternehmen, die finanzielle Unterstützung geboten oder die Datensammlung überhaupt erst möglich gemacht haben. Die Danksagung sollte nicht länger als eine Seite sein. Du solltest dir gut überlegen, ob eine Danksagung in deiner Arbeit sinnvoll ist. Auch ist sie eher bei umfangreichen Arbeiten üblich und sollte niemals peinlich sein. Falls man sich nur bei den Eltern für den monatlichen Scheck bedanken will, sollte auf eine Danksagung verzichtet werden.

Die Danksagung richtig formulieren

Eine Danksagung in der Bachelorarbeit ist in erster Linie eines: persönlich, auch in der Formulierung, und gilt nicht als verpflichtender Teil der Arbeit.1 Im Prinzip ist es also jedem freigestellt, ob er eine Danksagung in seine wissenschaftliche Arbeit einfügen möchte und wie sie gestaltet wird.

Ähnlich wie der Sperrvermerk wird auch die Danksagung der Arbeit vorangestellt.2 In der Danksagung werden zudem Ausführungen gegeben, die nicht direkt zum Thema gehören.

Wichtig: In einer Danksagung wird der persönliche Bezug zu der Arbeit und zu dem Thema zum Ausdruck gebracht (und zwar in kurzer Form). Daher gilt sie auch als variabler Teil der Arbeit. Im restlichen Teil der Arbeit sollte der Ausdruck von persönlichen Empfindungen/Meinungen zum Thema und den Ergebnissen unterlassen werden, da eine wissenschaftliche Arbeit immer sachlich und unparteiisch sein muss.

Inhalte einer Danksagung

Die folgende Checkliste gibt einen Überblick über die Bestandteile einer Danksagung:

  • Informationen über das persönliche Verhältnis zum Thema
  • Dank an Personen und Institutionen für ihre Unterstützung1
  • Hinweis auf finanzielle und sachliche Unterstützung2
  • Bedingungen der Entstehung der Arbeit3
  • Hinweise, wer die Anregung zum Thema gegeben hat1

Beispielformulierungen

Hier folgen einige Auszüge aus Danksagungen, die als Beispielformulierungen für die einzelnen Bestandteile einer Danksagung dienen sollen.

Beispielformulierung: Einleitungssatz

„An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die durch ihre fachliche und persönliche Unterstützung zum Gelingen dieser Bachelorarbeit beigetragen haben.“4

Beispielformulierung: Informationen über das persönliche Verhältnis zum Thema

„Nach einem Jahr Unterricht im Freigegenstand „Wissenschaftliches Arbeiten“ wurde an mich mehrmals der Wunsch nach einer „Muster-Arbeit“ herangetragen, die Schülerinnen und Schülern als Beispiel für die Erstellung der eigenen vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) dienen soll. Nachdem zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine VWAs vorhanden sind (die ersten derartigen Arbeiten werden erst im Schuljahr 2012/2013 verfasst werden), habe ich diese Vorlage erstellt, um zumindest eine grobe Vorstellung zu geben, wie eine VWA denn aussehen könnte. Es handelt sich um keine vollständige Arbeit, wenngleich alle wesentlichen Kapitel angerissen und alle formalen Aspekte berücksichtigt sind.“5

Beispielformulierung: Hinweis auf sachliche/finanzielle Unterstützung durch Dritte

„Des Weiteren danke ich dem Amt für Schulen, Jugend und Sport, insbesondere der Beratungs- und Infostelle des Jugendgemeinderats, für die Unterstützung dieser Arbeit durch Gespräche und das zur Verfügung Stellen von Material.

Ohne meine Interviewpartner aus dem Gemeinderat, aus der Verwaltung und aus dem Jugendgemeinderat wäre diese Arbeit so nicht möglich gewesen. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön.

Angelika Barth von der Landeszentrale für politische Bildung danke ich für das Zusenden von Material und für die Beantwortung meiner Fragen.

Für Gespräche und das zur Verfügung Stellen eines Aufnahmegerätes möchte ich ganz herzlich Sebastian Müller danken.“

Beispielformulierung: Dank an Freunde/Familie, die bei der Erstellung geholfen haben

„Mein besonderer Dank gilt meiner Familie, insbesondere meinen Eltern, die mir mein Studium ermöglicht und mich in all meinen Entscheidungen unterstützt haben.

Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei meinem Freund, der mich immer wieder ermutigte und mit vielen nützlichen Tipps einen wesentlichen Teil zur Diplomarbeit beigetragen hat.

Schließlich danke ich meinen Freunden während der Studienzeit für vier sehr schöne Jahre in Höxter.“4

Tipp: Diese Liste dient als Orientierung, das heißt nicht, dass du alle genannten Teile übernehmen musst bzw. dass es eine Reihenfolge gibt, die es einzuhalten gilt. Es liegt hauptsächlich an dir/deinen Bedürfnissen, was du im Hinblick auf die Art der Arbeit als angemessen erachtest: Hast du keine finanzielle Unterstützung von Dritten erhalten, dann kannst du selbstverständlich auch niemandem dafür danken. Es ist deine Danksagung in der Bachelorarbeit und du entscheidest was rein gehört!

Formale Vorgaben für die Danksagung

Selbst wenn eine Danksagung an sich formlos ist, gibt es trotzdem grobe Richtlinien, wie lang sie sein sollte, wo sie zu finden ist und wie sie verfasst werden sollte.

Generell sollte sie nicht viel länger als eine Seite sein1, da du hier nicht deine Memoiren schreibst, sondern in der Hauptsache einigen Personen und/oder Institutionen deinen Dank aussprechen willst.

Außerdem steht eine Danksagung in jedem Fall noch vor dem Inhaltsverzeichnis4 und da sie kein Teil des eigentlichen Textes ist, sollte sie weder in der Gliederung auftauchen noch nummeriert werden.

Merke: In der Danksagung kann die „Ich-Form“ verwendet werden, denn dort ist sie angebracht.1 Ansonsten sollte sie jedoch vermieden werden, da sie schnell unsachlich wirkt und deine wissenschaftliche Kompetenz infrage stellen kann.

Kann man auf die Danksagung verzichten?

Auch wenn die Danksagung persönlich ist und von dem wissenschaftlichen Teil der Arbeit deutlich abgegrenzt ist, sollte man darauf achten, dass sie nicht zu persönliche/private Details enthält. Daher sollte sie nur umfangreichen Arbeiten vorangestellt werden, die es rechtfertigen, Dank an Dritte auszusprechen.

Es gilt auch zu bedenken, an wen sich die Arbeit wendet. Si ist eine Danksagung bei der Bachelorarbeit womöglich unnötig, da sich diese zunächst nur an die Prüfer richten. Allerdings kann eine Danksagung auch in diesen Arbeiten sinnvoll sein. Gerade wenn diese auf einer empirischen Datenerhebung basieren und der Entstehungsprozess auch Dritte berührt, spricht nichts dagegen, diesen Personen zu danken.

Fazit zur Danksagung

  • Die Danksagung ist persönlich, formlos und kein verpflichtender Bestandteil einer wissenschaftlichen Arbeit.
  • Nur in der Danksagung kann ein persönlicher Bezug zum Thema hergestellt und die „Ich-Form“ verwendet werden, ansonsten sollte auf Letztere verzichtet werden, da sie schnell unsachlich wirkt.
  • Eine Danksagung kann über das persönliche Verhältnis zum Thema Auskunft geben, etwas über die Bedingungen der Entstehung der Arbeit erläutern sowie auf Personen verweisen, die Anregungen für die Themenfindung geliefert haben.
  • Natürlich dient eine Danksagung auch dazu, Freunden und Bekannten, die bei der Erstellung der Arbeit geholfen haben, zu danken, oder dem Unternehmen, das z. B. finanzielle Unterstützung geboten hat.
  • Die Danksagung sollte nicht länger als eine Seite sein und dem Inhaltsverzeichnis vorangestellt werden. Auf eine Seitennummerierung wird verzichtet.
  • Generell sollten Danksagungen nur umfangreichen Arbeiten vorangestellt werden, welche es rechtfertigen, Dritten zu danken, die Zeit und Ressourcen zur Verfügung gestellt haben, damit die Arbeit erstellt werden konnte.

Häufig gestellte Fragen

Auf deinem Weg zur fertigen wissenschaftlichen Arbeit, haben dich bestimmt einige Menschen unterschützt. Das könnten auf der wissenschaftlichen Ebene dein Betreuer, Kommilitonen oder akademische Kollegen gewesen sein und in deinem Privatleben dein Partner, Familie und Freunde. Du könntest also ein paar Zeilen nutzen, um Danke für die Unterstützung während des Schreibprozesses zu sagen.

Nein, denn die Danksagung ist kein verpflichtender Bestandteil einer wissenschaftlichen Arbeit.

Die Danksagung kommt in der Regel vor das Inhaltsverzeichnis und erhält keine Nummerierung, Gliederungspunkt und wird auch nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt. Du kannst die Danksagung auch ganz am Ende einfügen, nach deinem Literaturverzeichnis.

Zunächst solltest du deinem Betreuer, ggf. der Firma in der du deine Abschlussarbeit schreibst und möglichen Geldgebern danken. Letzteres ist besonders beim Schreiben der Dissertation wichtig und gehört absolut zum guten Ton. Anschließend kannst du auch deiner Familie danken, solange du nicht zu persönlich wirst. Du kannst kurz erklären, wieso dir das Thema wichtig ist  und ggf. Schwierigkeiten erwähnen, die du meistern konntest.

Bei der richtigen Länge kommt es immer auf die Art der Abschlussarbeit an. Generell ist eine Danksagung nicht länger als eine Seite.

Quellennachweise

1 Samac, Klaus, Monika Prenner & Herbert Schwetz: Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule. Wien: Facultas, 2009.

2 Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. München: Franz Vahlen, 2013.

3 Franck, Norbert: Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten. Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag, 2004.

4 Golz, Verena: CO2-Bilanzierung eines holzverarbeitenden Unternehmens unter Berücksichtigung des Emissionshandels sowie der Erstellung eines CO2-Minderungskataloges und einer produktbezogenen Nachhaltigkeitsbewertung, in: hs.owl.de,2004, [online] https://www.hs-owl.de/fb8/fileadmin/download_autoren/sonnenberg_andreas/vgolz.pdf. (zuletzt abgerufen am: 29.04.2016)

5 Fleck, Michel: Bedeutung und Nutzen des Freigegenstandes Wissenschaftliches Arbeiten an Der AHS Theodor‐Kramer‐Straße, in: vwa.brgorg15.at, 2012, [online] http://vwa.brgorg15.at/pluginfile.php/137/mod_resource/content/1/BeispielVWAneu%20Fleck.pdf (zuletzt abgerufen am 29.04.2016)


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Über den Autor

Bianca Mohr (M. A.) ist Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt. Während ihres Studiums an der Universität Würzburg war sie als Tutorin tätig, und konnte so jahrelang darin Erfahrung sammeln, Studenten eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten zu geben, sowie persönlich zu beraten. Sie promoviert im Bereich "früher Bilingualismus". Zudem hält sie Seminare für Bachelor-Studenten zu den Themen frühe Mehrsprachigkeit und frühem Zweitsprachenerwerb. Frau Mohr gibt wissenschaftliche Leitfäden rund um das Thema "Verfassen von Studienarbeiten".


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