Sperrvermerk – So kannst du deine Arbeit sperren

29.01.23 Sperrvermerk Lesedauer: 5min

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Wissenschaftliche Arbeiten sollen der Forschung in einem bestimmten Themengebiet dienen. Daher klingt es auf den ersten Blick womöglich seltsam, dass jemand seine wissenschaftliche Arbeit nicht öffentlich zugänglich machen möchte. Wann du deine wissenschaftliche Arbeit mit einem Sperrvermerk versehen kannst, musst und was so eine Vertraulichkeitserklärung überhaupt ist, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Sperrvermerk „einfach erklärt“

Der Sperrvermerk ist ein kurzes Textdokument, welches deine wissenschaftliche Arbeit für einen bestimmten Zeitraum nicht öffentlich zugänglich macht. Dies wird vor allem dann umgesetzt, wenn deine Arbeit unternehmensinterne Informationen von einem kooperierenden Unternehmen beinhaltet.

Definition: Sperrvermerk

Ein Sperrvermerk ist ein kurzer Abschnitt zu Beginn deiner Arbeit. Er wird der eigentlichen Arbeit vorangestellt und steht noch vor dem Inhaltsverzeichnis. Versiehst du deine wissenschaftliche Arbeit mit einer Vertraulichkeitserklärung, so ist diese für einen bestimmten Zeitraum nicht öffentlich zugänglich. Der Zeitraum beträgt bis zu 5 Jahre. In diesem Zeitraum dürfen nur deine Prüfer deine Arbeit einsehen.

Sperrvermerk - Definition

Meist wird ein Sperrvermerk benötigt, wenn deine Arbeit in Kooperation mit einem Unternehmen verfasst wurde und deine Arbeit vertrauliche oder unternehmensinterne Informationen enthält, die nicht für die Öffentlichkeit vorgesehen sind.

Daher kann eine solche Klausur einerseits von Vorteil sein, da die Informationen eines Unternehmens geschützt bleiben, obwohl sie dir für deine wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung stehen. Andererseits soll eine wissenschaftliche Arbeit einen Beitrag zur Forschung haben, was durch die Sperre verhindert wird, denn niemand darf deine neuen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse einsehen.

Funktion

Sperrvermerk - Funktionen

Der Sperrvermerk sichert Geheimhaltungsverpflichtungen, die du etwa gegenüber einem Unternehmen abgegeben hast. Er schützt vor Publikation, Duplikation oder Einsichtnahme durch Dritte ohne Zustimmung.

Dies kann aus mehreren Gründen erforderlich sein:

  • Schutz von vertraulichen Forschungsdaten und Ergebnissen
  • Gewährleistung von Vertraulichkeit
  • Sicherung geistigen Eigentums
  • Einfluss auf wissenschaftliche Karrieren
  • Ethik und Rechtfertigung

Position

Sperrvermerk - Position

Bezüglich der Platzierung gibt es beim Aufbau und der Gliederung deiner Arbeit im Wesentlichen zwei gängige Möglichkeiten:

  • zwischen Deckblatt und Inhaltsverzeichnis
  • noch vor dem Deckblatt

Geltungsdauer

Sperrvermerk - Dauer

Wie lange der Sperrvermerk gilt, kann nicht pauschal gesagt werden. Folgende Faktoren spielen dabei häufig eine Rolle:

  • Wünsche des betreffenden Unternehmens
  • Regularien am jeweiligen Hochschulstandort (häufig ca. zwei bis fünf Jahre)
  • Erfüllung erweiterter Voraussetzungen bei besonders langen Sperrdauern

Hinsichtlich der Dauer der Sperre solltest du sowohl mit externen Partnern als auch mit den an deiner Universität zuständigen Personen frühzeitig Rücksprache halten.

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Sperrvermerk mit Mustern erstellen

Hier findest du einige Vorlagen für den Sperrvermerk deiner wissenschaftlichen Arbeit.

Sperrvermerk Beispiel

Alle Beiträge zum Sperrvermerk

Umgang mit einem Sperrvermerk

Im Umgang mit dem Sperrvermerk gibt es einige Punkte zu beachten:

Rechte und Pflichten der Autoren und Autorinnen

Die Verfasser einer wissenschaftlichen Arbeit haben bestimmte Rechte und Pflichten in Bezug auf den Sperrvermerk, die dazu dienen, die Integrität der Forschung und den Schutz sensibler Daten sicherzustellen:

  • Recht und Pflicht zur Entscheidung: Autoren und Autorinnen haben das Recht, zu entscheiden, ob sie eine Vertrauenserklärung in ihrer wissenschaftlichen Arbeit verwenden möchten oder nicht. Dieses Recht ermöglicht es ihnen, sensible Informationen zu schützen, wenn dies erforderlich ist. Allerdings kann beispielsweise bei einer Kooperation mit einem Unternehmen und der Nutzung dessen Daten kann Vertraulichkeit zwingend notwendig sein und verlangt werden.
  • Korrekte Formulierung: Es ist die Pflicht der Autoren, den Sperrvermerk korrekt zu formulieren und alle erforderlichen Informationen darin aufzunehmen. Der Vermerk sollte präzise und verständlich sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Sicherung der Daten: Die Verfasser sind verantwortlich dafür, die gesperrten Informationen sicher aufzubewahren und sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen während der Sperrfrist Zugriff haben.
  • Ethik und Forschungsintegrität: Die Autoren haben die ethische Verpflichtung, sicherzustellen, dass die Sperre aus legitimen Gründen verwendet wird und nicht missbraucht wird, um wichtige Informationen vor der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu verbergen.
  • Kooperation: Autoren sollten bei Bedarf mit den relevanten Institutionen, wie Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Vermerk den erforderlichen Standards entspricht. Dies kann auch eine klare Festlegung der Dauer bedeuten.

Veröffentlichungsprozess nach Aufhebung des Sperrvermerks

Nach Ablauf des Sperrvermerks können die Autoren ihre Arbeit veröffentlichen, indem sie sie in wissenschaftlichen Zeitschriften oder Online-Plattformen einreichen. Dies ermöglicht anderen Forschern und Interessierten den Zugang zu den zuvor geschützten Informationen.

Konsequenzen bei Verstößen gegen den Sperrvermerk

Verstöße gegen den Sperrvermerk können rechtliche Konsequenzen, berufliche Sanktionen und einen Verlust des Vertrauens in die Forschungsethik haben. Dies kann zu Reputationsschäden und Karriereproblemen führen. Es ist wichtig, die Angelegenheit respektvoll zu behandeln, um negative Auswirkungen zu vermeiden.

Alternativen zum Sperrvermerk

Diese Tabelle bietet einen Überblick über verschiedene Alternativen zum Sperrvermerk, die in der wissenschaftlichen Forschung verwendet werden können, um den Schutz von Daten und Informationen zu gewährleisten, ohne den Zugang zur Forschung komplett zu verhindern:

Alternative Beschreibung
Offene Wissenschaft Forscher teilen Daten und Ergebnisse frei und transparent, um die Zusammenarbeit und Nachvollziehbarkeit zu fördern.
Datenverfügbarkeitsrichtlinien Institutionen und Zeitschriften erfordern die Bereitstellung von Forschungsdaten nach der Veröffentlichung.
Embargos Forscher können die Veröffentlichung ihrer Arbeit verzögern, um bestimmte Ziele zu erreichen, bevor sie für die Öffentlichkeit zugänglich wird.
Anonymisierung Persönliche oder sensitive Informationen werden aus den Veröffentlichungen entfernt, um die Identität von Individuen zu schützen.
Vertrauliche Zusammenarbeit Forscher arbeiten in vertraulichen Partnerschaften mit Unternehmen oder Regierungsstellen und veröffentlichen später zusammen mit öffentlichen Zusammenfassungen.
Datenrepositorys Forscher können ihre Daten in spezialisierten Online-Repositories archivieren, um sie für andere zugänglich zu machen.
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Häufig gestellte Fragen

Bei einem Sperrvermerk handelt es sich um ein Dokument, das einer wissenschaftlichen Arbeit beigefügt wird und diese für eine bestimmte Dauer von öffentlicher Einsichtnahme abschirmt.

Der Sperrvermerk sollte dem inhaltlichen Teil der Arbeit immer vorangestellt werden (nicht im Anhang!).

Um einen Sperrvermerk zu erwirken, musst du in der Regel einen entsprechenden Antrag an das zuständige Universitätsorgan stellen.4 Wenn deine Universität eine Sperrvermerk-Vorlage bereitstellt, solltest du diese dem Antrag beifügen.

Eine pauschale Frist gibt es nicht. Vielfach werden fünf Jahre als Höchstdauer angegeben.

Als Gründe für die Geheimhaltung kommen unter anderem patentrechtliche Erwägungen sowie Kooperationen mit externen Einrichtungen (beispielsweise Unternehmen) in Frage.