Literaturverwaltungsprogramme erleichtern das Erstellen von Haus- und Abschlussarbeiten. Besonders bei umfangreicheren Arbeiten, wie der Bachelorarbeit oder Masterarbeit, sind sie eine große Hilfe. Literaturverwaltungsprogramme helfen dir, den Überblick über die verwendete Literatur zu behalten, du kannst darin deine eigenen Notizen abspeichern oder die Bibliographie für eine wissenschaftliche Arbeit erstellen.
In diesem Artikel erfährst du, welche Literaturverwaltungsprogramme es gibt und welche Vorteile dir die einzelnen Programme bieten.
Definition: Literaturverwaltungsprogramme
Literaturverwaltungsprogramme sind Computerprogramme, die dem Nutzer helfen, den Überblick über die Literatur zu einem Thema zu bewahren. Sie unterstützen ihn beim Erstellen eigener wissenschaftlicher Publikationen. Literaturverwaltungsprogramme dienen zum Speichern von Referenzen, Abstracts und ganzen Artikeln. Damit lassen sich die gespeicherten Einträge organisieren, Literaturverzeichnisse erstellen oder persönliche Notizen anlegen. Literaturverwaltungsprogramme werden auch als Referenzmanager bezeichnet.
Literaturverwaltungsprogramme für eine bessere Organisation
Literaturverwaltungsprogramme erleichtern das wissenschaftliche Arbeiten, besonders wenn viel Literatur verwaltet werden muss. Sie bieten folgende Vorteile:
- Literaturhinweise und Volltexte, die du in Datenbanken oder Katalogen findest, lassen sich direkt in die Literaturverwaltungsprogramme übernehmen.
- Du kannst Literaturhinweise direkt aus den Literaturverwaltungsprogrammen in Word einfügen.
- Literaturverwaltungsprogramme erstellen dir automatisch dein Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit.
- Du kannst gemeinsam mit Co-Autoren Literatur sammeln und in den Programmen ablegen.
- An die Literatur in den Literaturverwaltungsprogrammen kannst du deine eigenen Notizen anhängen.1
Literaturverwaltungsprogramme: Vor- und Nachteile
Vorteile
- Verwalten von großen Mengen an Sekundärliteratur möglich
- Ideal bei Zeitdruck, da Literaturverwaltungsprogramme auch das Formatieren der Quellenangaben übernehmen
- Speicherung an einem zentralen Ort auf deinem PC
Nachteile
- Überflüssig, bzw. zu aufwendig bei kurzen Literaturverzeichnissen
- Nur bei manueller Überprüfung volle Kontrolle möglich2
- Teilweise nicht intuitiv nutzbar/ Nutzungsweise muss erst verstanden werden
Diese Faktoren sprechen für ein gutes Literaturverwaltungsprogramm
Du erkennst gute Literaturverwaltungsprogramme an folgenden Faktoren:
- Es lassen sich schnell und einfach richtige Quellenangaben erstellen
- Die Quellenangaben können in der gewünschten Zitierweise generiert werden
- Die Erstellung einer Bibliographie ist möglich
- Einfache und intuitive Nutzung
- Keine Anmeldung erforderlich
- Ohne Kosten, Einschränkungen oder Werbung nutzbar
Literaturverwaltungsprogramme im Vergleich
Im Folgenden werden verschiedene Literaturverwaltungsprogramme mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vorgestellt.
Literaturverwaltungsprogramm „Citavi“
„Citavi“ lässt sich mit Windows und Mac ohne die Erstellung eines Accounts nutzen. Zwar bietet das Literaturverwaltungsprogramm unbegrenzte Speicherkapazitäten, es werden aber je Projekt bis zu 50.000 Datensätze empfohlen. Es unterstützt 35 verschiedene Dokumenttypen. Hier kann man auch gemeinsam arbeiten und Literatur miteinander teilen und es lassen sich Zitierstile hinzufügen. Zitierstile stehen zum Download bereit und es lassen sich noch eigene ergänzen.3
Vorteile
- Datenbankrecherche aus der Literaturverwaltung heraus
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Nutzung gängiger Importfilter (XML, RIS, TXT, BibTeX, etc.)
- Kein Account notwendig
Nachteile
- Kostenpflichtig, kostenfreie Version nur für 30 Tage verfügbar
- Keine mobile Version
Literaturverwaltungsprogramm „Zotero“
„Zotero“ lässt sich mit Windows, Mac und Linux nutzen und ist auch auf mobilen Endgeräten einsetzbar. Die Literatur kann hier gemeinsam genutzt und geteilt werden. Für den Datenimport und -export steht eine Vielzahl an Formaten zur Verfügung. Zitierstile stehen zum Download bereit und es lassen sich noch eigene ergänzen.4
Vorteile
- Kostenfrei bis 300 MB
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Nutzung gängiger Importfilter (XML, RIS, TXT, BibTeX, etc.)
- Kein Account notwendig
Nachteile
- Ab 300 MB kostenpflichtig
- Kein automatisches Zitieren möglich
Literaturverwaltungsprogramm „Mendeley“
„Mendeley“ lässt sich mit Windows, Mac und Linux nutzen. Verschiedene Formate für den Import und Export von Daten sind verfügbar, man kann gemeinsam mit anderen Autoren in diesem Programm arbeiten. Zitierstile stehen zum Download bereit und es lassen sich noch eigene ergänzen.
Vorteile
- Kostenlos bis 2 GB
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Kein Account notwendig
Nachteile
- Upgrade ab 55 $/Jahr
- Kein automatisches Zitieren möglich
Literaturverwaltungsprogramm „Endnote“
„Endnote“ lässt sich mit Windows und Mac nutzen. Die Literatur kann hier gemeinsam genutzt und geteilt werden. Für den Datenimport und -export stehen verschiedene Formate zur Verfügung.6
Vorteile
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Nutzung gängiger Importfilter (XML, RIS, TXT, BibTeX, etc.)
Nachteile
- Preis ab 200 EUR
Literaturverwaltungsprogramm „JabRef“
„JabRef“ lässt sich mit Windows, Mac, Linux, Ubuntu und Debian nutzen. Das Programm unterstützt eine Vielzahl an Formaten für den Import und Export von Daten. Neben verschiedenen Sortiermöglichkeiten bietet das Programm auch die Möglichkeit, Suchverläufe zu speichern.3
Vorteile
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Nutzung gängiger Importfilter (XML, RIS, TXT, BibTeX, etc.)
Nachteile
- Keine mobile Version verfügbar
Literaturverwaltungsprogramm „ACAD Write“
„ACAD Write“ ist kostenlos und bietet einen vollumfänglichen Service. Lediglich das automatische Zitieren und das Herunterladen der Bibliographie sind hier nicht möglich.
Vorteile
- kostenlos
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Nutzung gängiger Importfilter (XML, RIS, TXT, BibTeX, etc.)
Nachteile
- kein automatisches Zitieren
Literaturverwaltungsprogramm „citethisform“
„citethisform“ bietet verschiedene Quellentypen, automatisches Zitieren und Verweise im Text. Das Literaturverzeichnis lässt sich nicht herunterladen und die Nutzung ist in jedem Fall kostenpflichtig.
Vorteile
- Kein Account notwendig
- Datenexport in verschiedene Datenformate
- Nutzung gängiger Importfilter (XML, RIS, TXT, BibTeX, etc.)
Nachteile
- Kostenpflichtig (8,30 EUR/Monat)
Literaturverwaltungsprogramm „Literatur-generator.de“
Der „Literatur-generator.de“ ist kostenlos und ohne Account nutzbar. Dieses Programm unterstützt allerdings keine verschiedenen Quellentypen und du kannst damit auch kein Literaturverzeichnis herunterladen oder Verweise im Text erstellen. Dafür lässt sich mit dem „Literatur-generator.de“ automatisch zitieren.
Vorteile
- Kostenlos
- Automatisches Zitieren
Nachteile
- Literaturverzeichnis lässt sich nicht herunterladen
- Keine Verweise im Text möglich
Kostenlose Literaturverwaltungsprogramme
- Zotero
- Mendeley
- JabRef
- Literatur-generator.de
Literaturverwaltungsprogramme: Fazit
Literaturverwaltungsprogramme erleichtern das Erstellen von wissenschaftlichen Arbeiten alleine oder in einem Autorenteam. Besonders wenn große Literaturmengen bewältigt werden müssen, helfen diese Programme den Überblick zu behalten. Neben dem Organisieren der Literatur unterstützen sie die Nutzer auch beim Erstellen von Notizen, Zitieren und dem Erstellen der kompletten Bibliographie für eine Arbeit.
Während eine einfache Hausarbeit auch ohne Literaturverwaltungsprogramme geschrieben werden kann, empfiehlt sich die Nutzung besonders bei Abschlussarbeiten, Doktorarbeiten usw. Es gibt eine Vielzahl guter und umfassender Literarturverwaltungsprogramme auf dem Markt, von denen viele kostenlos oder kostengünstig sind.
Häufig gestellte Fragen
Literaturverwaltungsprogramme dienen dem Speichern von Referenzen, Abstracts und Artikeln. Damit lassen sich die gespeicherten Einträge organisieren, Bibliographien erstellen oder persönliche Notizen anlegen.
Folgende Literaturverwaltungsprogramme sind kostenlos:
- Zotero
- Mendeley
- JabRef
- Literatur-generator.de.
Die Nutzung eines Literaturverwaltungsprogramms empfiehlt sich bei der Erstellung umfangreicherer Arbeiten, wie einer Bachelor Thesis oder Doktorarbeit. Auch wenn es schnell gehen muss, hilft das Literaturverwaltungsprogramm, denn hier lassen sich etwa Zitierweisen abspeichern. Das automatische Zitieren spart dir viel Zeit.
Ein gutes Literaturverwaltungsprogramm lässt sich einfach und intuitiv nutzen, es ist kostenlos und du brauchst dafür keinen Account erstellen. Du kannst damit Quellenangaben und Literaturverzeichnisse erstellen und in der gewünschten Weise zitieren.
Literaturhinweise und Texte aus Datenbanken oder Katalogen lassen sich direkt in die Literaturverwaltungsprogramme übernehmen. Die Literaturhinweise kannst du direkt in Word einfügen. Mit dem Programm kannst du automatisch ein Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit erstellen und die gesammelte Literatur mit einem Autorenteam nutzen und bearbeiten.
Quellen
1Hochschule Luzern: Nutzen von Literaturverwaltungsprogrammen, in: Blog.hslu.ch, 22.05.2020, [online] https://blog.hslu.ch/ikwerkzeugkasten/archive/57 (abgerufen am 03.01.2023)
2Behrendt J.: 6 Gründe gegen Software zur Literaturverwaltung, in: Citavi.com, 23.02.2021, [online] https://www.citavi.com/de/nuetzliche-irrtuemer/artikel/6-gruende-gegen-software-zur-literaturverwaltung (abgerufen am 03.01.2023)
3Adam M. et al.: Literaturverwaltungsprogramme im Überblick (6. Auflage), in: Slub.dresden.de, Oktober 2021, [online] https://www.slub-dresden.de/fileadmin/groups/slubsite/Service/PDF_Service/Literarturverwaltungsprogramme_im_Überblick.pdf (abgerufen am 03.01.2023)
4 Czeschik C.: Überfluss an Information in der Medizin, in: Lehmanns.com, o.D., [online] https://www.lehmanns.de/page/literaturverwaltungsprogramm (abgerufen am 03.01.2023)