Gruppendiskussion – Schritt-für-Schritt-Anleitung

17.05.21 Interview Lesedauer: 6min

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Gruppendiskussion-01

Eine Gruppendiskussion ist eine beliebte Methodik an Hochschulen und Universitäten. Bei dieser Diskussionsart geht es unter anderem darum, sich über den aktuellen Forschungsstand auszutauschen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Dieser Beitrag erklärt dir, was du über die Durchführung und Analyse von Gruppendiskussionen wissen solltest und welche Aspekte dabei besonders wichtig sind.

Gruppendiskussion „einfach erklärt“

Bei einer Gruppendiskussion gibt es Regeln, die eingehalten werden müssen und einen Moderator, der darauf achtet, dass das Gespräch beim Thema bleibt. Jede Person darf ihre Meinung teilen und alle versuchen zusammen verschiedene Ansichten zu verstehen, um vielleicht sogar gemeinsame Standpunkte zu finden. Durch die Hilfe des Moderators kommt jede Person zu Wort, wodurch die Diskussion interessant und zielführend bleibt. Am Ende geht es darum, mehr darüber zu lernen, wie unterschiedlich Menschen über exakt das gleiche Thema denken und fühlen können.

Definition: Gruppendiskussion

Eine Gruppendiskussion ist eine Form des Austauschs, bei der eine kleine Gruppe von Menschen zusammengebracht wird, um unter der Leitung eines Moderators über ein bestimmtes Thema oder eine Reihe von Themen zu diskutieren. Meistens werden Daten und Erkenntnisse von Forschern aus verschiedenen Fach- oder Themenbereichen präsentiert und gesammelt. Der Themenbereich ist in der Regel eng gesteckt, trotzdem hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, seinen Standpunkt darzulegen, wodurch ein Raum für Diskussionen geschaffen wird. Anschließend erfolgt eine Protokollierung, Auswertung und Aufarbeitung aller Beiträge. Das Ziel ist es, durch die Interaktion und den Austausch von Meinungen, Erfahrungen und Einstellungen innerhalb der Gruppe tiefergehende Einblicke und ein breiteres Verständnis über das untersuchte Objekt zu gewinnen.

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Themen

Die Auswahl der Themen für eine Gruppendiskussion kann vielfältig sein, es können Bereiche wie Politik, Wirtschaft, wissenschaftliche Untersuchungen oder die neuesten medizinischen Forschungsstände diskutiert werden. Für den Erfolg der Diskussion ist es entscheidend, dass das Thema klar und präzise definiert wird. Dies ermöglicht es, sich intensiv und detailliert mit dem spezifischen Themenfeld auseinanderzusetzen und diesen gründlich zu analysieren.

Beispiele

  • Geschichtswissenschaft: Diskussion über die Frage, ob die Begrifflichkeit des Absolutismus noch zeitgemäß ist.
  • Medizin: Diskussion über die neuesten Behandlungsmethoden bei Brustkrebs, um einen multidisziplinären Behandlungsplan zu entwickeln, der individuell anpassbar ist.
  • Wirtschaft: Diskussion über die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die kleinen und mittleren Unternehmensstrukturen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine Gruppendiskussion erfordert eine gründliche und umfassende Planung, weshalb die Entwicklung eines Leitfadens wichtig ist. In der Regel wird in diesem Leitfaden eine Fragestellung formuliert, welche für die Teilnehmer eine große Hilfe darstellt. Sie können sich anhand der Frage vorbereiten und ihren Bereich innerhalb der Themenfindung auf der Grundlage der Frage darstellen.

Gruppendiskussion-Anleitung

Leitfaden erstellen

Der Leitfaden dient der Organisation der Veranstaltung und er ist gleichermaßen für die Teilnehmenden eine wichtige Grundlage für die Vorbereitung. Im Leitfaden wird in der Regel eine Frage zu einem bestimmten Forschungsgegenstand oder einem aktuellen Ereignis gestellt. Die Teilnehmer werden gebeten, über den Forschungsgegenstand zu referieren und ihre eigenen Ergebnisse zu präsentieren. Im Leitfaden wird außerdem festgelegt, wann und wo die Veranstaltung stattfindet. Er enthält auch noch weitere Vorgaben bezüglich der Redezeit und des geplanten Ablaufs. Die gesamte Organisation und Durchführung der Diskussion orientiert sich an dem Leitfaden, da er ein wichtiges Hilfsmittel für den Erfolg ist, denn die einzelnen Punkte können nach und nach als erledigt betrachtet werden.

Auswahl der Teilnehmenden

Im zweiten Schritt erfolgt die Auswahl der Personen, die bei der Diskussion teilnehmen sollen. Hier ist es wichtig, Experten auszuwählen, die sich mit der Leitfrage intensiv beschäftigt haben. Jeder der Teilnehmer kommt idealerweise aus einem anderen wissenschaftlichen oder sozialen Bereich. Dadurch entstehen Diskussionen, in denen Wissenschaftler und Bürger aus allen Schichten der Gesellschaft zusammenkommen. Dies ist aus dem Grund nützlich, weil es in vielen Bereichen der Wissenschaft wichtig ist, eine Rückmeldung aus dem Volk zu haben, um die Forschung voranzubringen oder zu verfeinern.

Nach der Zusammenstellung der Teilnehmerliste erfolgt die Versendung der Einladungen. Dies passiert in den meisten Fällen einige Wochen oder sogar Monate vor dem angesetzten Termin. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Diskussionen, die spontan einberufen werden, etwa wenn es sich um ein aktuelles und akutes Ereignis handelt. In den meisten Fällen geht einer solchen Diskussion jedoch eine lange Vorbereitung voraus. Vor allem bei komplizierten oder komplexen wissenschaftlichen Fragestellungen ist es wichtig, ausreichend Zeit für die Vorbereitung zu haben. Dies gilt vor allem dann, wenn die Teilnehmer in ihrer eigentlichen Tätigkeit stark eingebunden sind. In der Einladung liegt der Leitfaden bei, an dem sich die Teilnehmer bezüglich des Themas und der Durchführung orientieren können.

Durchführung

Die Diskussion wird zu einem vorher festgelegten Termin anhand des Leitfadens durchgeführt. Mithilfe der Moderation bei Gruppendiskussionen wird durch die Diskussion geführt und darauf geachtet, dass die Vorgaben aus dem Leitfaden eingehalten werden. Außerdem ist der Moderator auch dafür zuständig, die Teilnehmenden zur Diskussion zu bewegen. Oftmals gibt es innerhalb dieser Diskussionen Redezeiten, die den Teilnehmenden vorab bekannt gegeben worden sind. Damit der Ablauf der Diskussion nicht gefährdet wird, ist es wichtig, dass die Redezeiten eingehalten werden. Nach diesen Redezeiten erfolgt erst die eigentliche Diskussion, die häufig auch zeitlich begrenzt ist. Dies führt zu dem häufigen Problem, dass die Diskussionszeiten zu kurz sind. Deshalb muss man häufig bei der Moderation von Gruppendiskussionen abwägen, ob man auf während der Diskussion hervorgehende Fragen eingeht und somit eine interessante Diskussion weiterlaufen lässt oder ob man es riskiert, die Diskussion abzubrechen, um den Veranstaltungsplan einzuhalten.

Auswertung

Eine erste Auswertung der Gruppendiskussion erfolgt unmittelbar am Ende der Veranstaltung. Der Moderator fasst die Ergebnisse zusammen und bezieht diese auf die Leitfrage. In der Regel gibt es einen Protokollführer, der eine entsprechende Zuarbeit leistet. Die umfassende Auswertung kann in schriftlicher Form erfolgen. Es ist möglich, Protokolle oder Konferenzschriften zu erstellen, die der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Im weiteren Verlauf können die Inhalte der Diskussion selbst zu einem Forschungsgegenstand werden. Es gibt Teilnehmer, die die Inhalte in einem Essay oder einem Aufsatz zusammenfassen und auf diesem Weg in die weitere wissenschaftliche Diskussion einbringen.

Vor- und Nachteile

Wie jede Veranstaltungsform hat auch die Gruppendiskussion ihre Vor- und Nachteile. Bei der Teilnahme an einer solchen Diskussion ist es deshalb empfehlenswert, sich eng an der Forschungsfrage zu orientieren. Das heißt, dass du nicht zu weit vom Thema abschweifen solltest, weil dies für die Arbeit innerhalb der Diskussion nicht von Vorteil ist.

Vorteile Nachteile
Die Möglichkeit des direkten Austausches mit anderen Wissenschaftlern oder für das Themengebiet relevanten Personen. Der zeitliche Aspekt der Gruppendiskussion führt häufig dazu, dass Themen nur eine oberflächliche Behandlung erfahren.
Die Vorstellung aktueller wissenschaftlicher Meinungen und Erkenntnisse. Die Diskussion wird nur auf eine zentrale Frage eingegrenzt.
Der eigene Forschungsstand kann anhand der Leitfrage auf den Punkt gebracht werden. Die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven kann eingeschränkt werden, durch die Gruppendynamik.
Die Zusammenführung verschiedener Forschungsdiskussionen ist möglich. Es kann nur eine begrenzte Auswahl an Personen an der Gruppendiskussion teilnehmen.
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Häufig gestellte Fragen

Die ideale Anzahl der Teilnehmer an einer Gruppendiskussion liegt zwischen fünf und 20 Personen. In diesem Bereich ist eine effektive und individuelle Diskussion unter Vorstellung eigener Beiträge und Positionen optimal zu realisieren.

Eine Gruppendiskussion ist eine Forschungsmethode, bei der eine kleine Gruppe von Menschen zusammenkommt, um unter der Leitung eines Moderators über bestimmte Themen zu sprechen und Meinungen auszutauschen. Sie dient dazu, Einblicke in die Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Teilnehmenden zu gewinnen, indem die Dynamik der Gruppeninteraktion genutzt wird.

Gruppendiskussionen werden in allen Bereichen der Wissenschaft, aber auch in der Politik und an weiterführenden Schulen angeboten, weil sie eine beliebte und wertvolle Form der Zusammenkunft sind. Sie fördern den Austausch und bieten die Möglichkeit Fragen zu stellen, Standpunkte darzulegen und sich selbst auf den neuesten Stand der wissenschaftlichen Meinung zu bringen.

Gruppendiskussionen bieten den Vorteil, tiefe Einblicke in die Gedanken und Meinungen der Teilnehmenden zu erhalten und können die Dynamik der Gruppeninteraktion nutzen, um vielschichtige Perspektiven zu erfassen. Sie sind jedoch auch anfällig für die Dominanz einzelner Stimmen und können durch Gruppendynamik und Moderationseinfluss verzerrt werden, was die Vielfalt der gesammelten Ansichten einschränken kann.

Die Auswertung kann in mündlicher Form am Ende des Diskussionslaufs durch den Moderator erfolgen. Um die Ergebnisse festzuhalten und für die Weiterverwendung bereitzustellen, werden sie in der Regel auch verschriftlicht.