Kommasetzung – Die verschiedenen Regeln erklärt!

18.01.21 Allgemeines zur Kommasetzung Lesedauer: 5min

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Kommasetzung

Du sitzt vor deiner Abschluss-, Haus- oder Projektarbeit und ein kleiner unscheinbarer Strich bereitet dir Sorgen? Dieser Beitrag hilft dir dabei, diese Unsicherheit ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Die Kommasetzung ist nämlich nicht dein Feind, ganz im Gegenteil!

Sie kann dich dabei unterstützen, deine Recherchen und Gedanken noch verständlicher in Worte zu verpacken, wodurch der Lesefluss deines Schriftstückes erheblich gesteigert werden kann.

Häufig gestellte Fragen

Beim Schreiben sollten auf jeden Fall Kommata verwendet werden. Sie sorgen vor allem bei längeren Sätzen für eine bessere Lesbarkeit, indem Satzteile logisch voneinander abgegrenzt werden.

Die Kommasetzung basiert auf einigen Regeln. Sobald man sich diese angesehen und sie bewusst angewendet hat, sollte man die Kommasetzung auch langfristig verinnerlichen können.

Das Wichtigste der Kommasetzung kann mithilfe von 6 Regeln zusammengefasst werden.

Das Komma wird wahrscheinlich am häufigsten bei der Zusammenführung von Haupt- und Nebensätzen weggelassen, obwohl es in solchen Fällen erforderlich ist.

Wenn das Wort „um“ verwendet wird, um einen Nebensatz einzuleiten, ist ein Komma notwendig. Kein Komma wird dementsprechend in bspw. diesen Sätzen gesetzt: „Das treffen findet um 15 Uhr statt.“ oder „Ich laufe um das Haus.“

Definition: Kommasetzung

Die Kommasetzung gibt Auskunft darüber, wann und an welcher Stelle ein Komma in Texten gesetzt werden muss oder kann. Dabei lässt sich das Komma in die Kategorie der Satzzeichen einordnen. Eine korrekte Kommasetzung verfolgt den Zweck, die Struktur eines Satzes sinnvoll zu gestalten. Dementsprechend grenzt sie verschiedene Inhalte innerhalb der Sätze schlüssig voneinander ab. Sätze ohne richtige Kommasetzung können anfänglich verwirrend wirken oder den gewünschten Inhalt sogar komplett anders bzw. falsch wiedergeben.

Die sechs Regeln der Kommasetzung

In der deutschen Sprache entscheiden grammatikalische Regeln, an welchen Stellen die Kommata gesetzt werden müssen oder können. Das bedeutet, dass die Kommata nicht zur Markierung von Sprechpausen bzw. nach Gehör verwendet werden, wie es in manchen anderen Sprachen der Fall ist.

Dennoch passiert es sehr häufig, dass ein Komma, durch eine richtige Kommasetzung, genau dort gesetzt wird, wo auch im Gesprochenen eine Pause gemacht wird. Im Folgenden werden die wichtigsten grammatikalischen Grundlagen der Kommasetzung erläutert und mit Beispielen veranschaulicht.

Regel 1: Kommasetzung zwischen Haupt- und Nebensätzen

Kommata werden am häufigsten verwendet, um mehre Sätze voneinander abzugrenzen, wenn diese nicht durch Konjunktionen (z.B. „und“, „sowie“, „oder“) miteinander verknüpft werden. Die Kommasetzung ist in solchen Fällen Pflicht. Eigenständige Sätze kannst du an den gebeugten Verben erkennen, die in ihnen enthalten sind. In einem Hauptsatz findest du das gebeugte Verb an zweiter Stelle und in einem Nebensatz am Ende.

Beispiel: Haupt- und Nebensatz
„Felix freut sich, weil er eine gute Note erhalten hat.“

Beispiel: Haupt- und Hauptsatz
„Felix freut sich, er geht heute in eine Bar.“

Regel 2: Kommasetzung bei Einschüben

Wenn du eine zusätzliche Information, auch Apposition oder Parenthese genannt, in einen Satz einfügen möchtest, dann muss diese mit zwei Kommata eingeschlossen werden. Dabei wird am Anfang und am Ende der Apposition ein Komma gesetzt, was zu einer besseren Verständlichkeit führt.

Beispiel: Einschub
„Moritz, mein Mitbewohner, hat heute unsere Küche geputzt.“

Regel 3: Kommasetzung bei Konjunktionen

Es wird vor einigen Konjunktionen (z.B. „und“, sowie“, „oder“), die bereits in der 1. Regel erwähnt wurden, kein Komma gesetzt, da sie zwei Sätze miteinander verbinden. Jedoch gibt es weitere Konjunktionen (Bindewörter), die eine Kommasetzung bei ihrer Verwendung erfordern.

Beschreibung Konjunktionen Beispiel
Vor entgegengesetzten Konjunktionen muss ein Komma gesetzt werden "aber", "jedoch", "sondern", "als", "vielmehr", "denn" "Ich bin nicht auf Netflix, sondern ich lerne fleißig für die Klausur."
Ein Komma ist notwendig, sobald Satzteile durch anreihende Konjunktionen miteinander verbunden werden "einerseits - andererseits", "je - desto", "ob - ob", "nicht nur - sondern auch", "halb - halb", "teils - teils" "Je mehr Übungsklausuren René bearbeitet, desto sicherer fühlt er sich in der Prüfung."
Nebensätze, die mithilfe der Wörter „als“ oder „wie“ einen Vergleich schaffen, werden auch mit einem Komma abgetrennt "als" oder "wie" "Mein neuer Laptop ist größer, wie mein alter es war."
Sollte es sich um keinen Nebensatz handeln, wird auch kein Komma verwendet "als" oder "wie" "Mein Laptop ist größer als deiner."

Regel 4: Kommasetzung bei erweiterten Infinitiven

Der Infinitiv stellt die Grundform eines Verbs dar ( z.B. „machen“). Wird das Verb im Infinitiv mit dem Wort „zu“ und mit weiteren Wörtern zur näheren Bestimmung erweitert, so erhält man eine Infinitivgruppe. In solchen Fällen kannst du ein Komma verwenden, musst du jedoch nicht. Wenn du jedoch ein Komma setzt, wird dadurch dein Satz übersichtlicher.

Beispiel: Infinitivgruppe ohne Komma
„Florian hat Angst seine Mitschriften zu verlieren.“

oder

Beispiel: Infinitivgruppe mit Komma
„Florian hat Angst, seine Mitschriften zu verlieren.“

Achtung! Es gibt jedoch 3 Situationen, in denen du ein Komma setzen musst.

Beschreibung Konjunktionen Beispiel
Wenn eine Infinitivgruppe mit folgenden Wörtern eingeführt wird, ist die Kommasetzung Pflicht "außer", "ohne", "als", "um", "[an]statt" "Er geht in die Prüfung, ohne gelernt zu haben."
Sobald die Infinitivgruppe mit einem Substantiv verknüpft ist, musst du ebenfalls ein Komma verwenden "Sie verbrannte sich beim Versuch, einen Maiskolben zu grillen."
Im letzten Fall musst du das Komma setzen, wenn die Infinitivgruppe mithilfe eines hinweisenden Wortes eingeleitet wird "dafür", "darauf", "so", "daran", "es", "dies", "das" "Er freut sich darauf, endlich wieder Semesterferien zu haben."

Regel 5: Kommasetzung bei Aufzählungen

Aneinandergereihte Wörter, die nicht durch Konjunktionen (z.B. „und“, „sowie“, „oder“, „sowohl – als auch“, „weder – noch“) verknüpft sind, werden durch die Kommasetzung voneinander abgegrenzt.

Beispiel: Aufzählungen
„Mathe, Biologie und Physik machen mir Spaß.“

Allerdings gibt es hier wieder eine Ausnahme: Wenn Adjektive gleichrangig sind, wird zwischen ein Komma zur Trennung verwendet. Sind sie nicht gleichrangig, so wird auch kein Komma gesetzt. Dabei hängt die Gleichrangigkeit vom Sinn des Satzes ab. Kannst du zwischen zwei Adjektive gedanklich ein „und“ setzen, ohne dass sich der Sinn des Satzes verändert, dann sind diese gleichrangig.

Beispiel: Nicht gleichrangige Aufzählungen
„Die allgemeine wirtschaftliche Lage sieht ernüchternd aus.“ – Der Satz „Die allgemeine und wirtschaftliche Lage sieht ernüchternd aus.“ würde den Inhalt verzerren. Folglich wird kein Komma gesetzt.

Beispiel: Gleichrangige Aufzählungen
„Das Wohnheim hat einen netten, hilfsbereiten Hausmeister.“ – Der Satz „Das Wohnheim hat einen netten und hilfsbereiten Hausmeister.“ bleibt sinnvoll, daher wird in diesem Fall ein Komma gesetzt.

Regel 6: Kommasetzung bei Ausrufen und Anreden

Ausrufe und Anreden musst du durch ein Komma vom restlichen Satz abtrennen.

Beispiel: Ausfruf
„Aua, das tut weh!“

Beispiel: Anrede
„Jörg, geh bitte weg.“

Kommasetzung in wissenschaftlichen Arbeiten

In wissenschaftlichen Arbeiten ist es besonders wichtig auf eine richtige Kommasetzung zu achten, da unter einer falschen Kommasetzung die Leserlichkeit und die Verständlichkeit deiner Arbeit leiden. Deine Arbeit wird von Professoren und zukünftigen Arbeitgebern gelesen werden, weshalb diese fehlerfrei sein sollte. Um am Ende auf Nummer sicher zu gehen, lass deine Arbeit von Familienmitgliedern und Freunden Korrekturlesen oder gib deine Bachelorarbeit bei einem professionellen Experten ins Lektorat.

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Zusammenfassung

Die Kommasetzung trägt dazu bei, dass der Lesefluss und die Verständlichkeit deiner Texte verbessert wird. Die Kommata werden nach einigen grammatikalischen Regeln gesetzt. Das Wichtigste lässt sich in 6 Regeln zusammentragen. Haupt- und Nebensätze, Einschübe, Konjunktionen, Infinitivgruppen, Aufzählungen, Ausrufe und Anreden bestimmen dabei die Basis der Kommasetzung. Diese Regeln helfen dir mehr Textsicherheit beim Schreiben zu erlangen. Dadurch kannst du dich besser auf den Inhalt deiner Texte konzentrieren, ohne ständig an der Kommasetzung zweifeln zu müssen.