
UV-Lackierungen sind aus der modernen Druckveredelung nicht mehr wegzudenken. Sie sorgen nicht nur für beeindruckende optische Effekte, sondern verbessern auch die Haptik und Haltbarkeit von Printprodukten. Ob auf Visitenkarten, Broschüren oder Verpackungen – UV-Lacke bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten und eröffnen neue Gestaltungsspielräume. Doch wie genau funktioniert diese Technik, und welche Vorteile bietet sie im Vergleich zu anderen Veredelungsformen?
Definition: UV Lack
UV-Lack ist ein spezieller Beschichtungsstoff, der unter ultraviolettem (UV) Licht aushärtet. Er wird vor allem in der Druckveredelung eingesetzt, um Oberflächen zu schützen und ihnen ein glänzendes, mattes oder strukturiertes Finish zu verleihen. Durch die sofortige Härtung beim Kontakt mit UV-Licht entsteht eine widerstandsfähige Schicht, die sowohl optisch als auch funktional überzeugt.
UV-Lack unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich von anderen gängigen Lackarten wie Dispersionslack oder ölbasierter Drucklack. Die Unterschiede liegen vor allem in der Trocknungsmethode, Oberflächenwirkung und Verarbeitungseffizienz.
Wie funktioniert UV-Lack?
UV-Lack wird nach dem Druck als flüssige Beschichtung auf das Papier oder den Bedruckstoff aufgetragen. Direkt im Anschluss wird der Lack mit ultraviolettem (UV) Licht bestrahlt, wodurch eine chemische Reaktion ausgelöst wird: Der Lack härtet innerhalb von Sekunden vollständig aus. Dieser Prozess nennt sich UV-Polymerisation.
Ablauf in Kürze:
- Auftragen des Lacks (vollflächig oder partiell)
- Belichtung mit UV-Licht
- Sofortige Härtung zur widerstandsfähigen Oberfläche
Das Ergebnis ist eine hochglänzende, matte oder strukturierte Schutzschicht, die sowohl optische als auch funktionale Vorteile bietet – ganz ohne lange Trocknungszeiten.
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Einsatzbereiche von UV-Lack
UV-Lack wird vor allem dann eingesetzt, wenn ein Druckprodukt nicht nur optisch ansprechend, sondern auch besonders widerstandsfähig sein soll. Durch die glänzende, matte oder strukturierte Oberfläche lassen sich gezielte Akzente setzen, die den Gesamteindruck deutlich aufwerten. Typischerweise findet man UV-Lackierungen in hochwertig gestalteten Printprodukten, die Eindruck hinterlassen oder die Markenidentität visuell unterstreichen sollen.
Typische Anwendungsbereiche
UV-Lack kommt unter anderem bei folgenden Produkten zum Einsatz:
Visitenkarten:
Partieller UV-Lack hebt Logos oder Namen hervor und verleiht der Karte einen edlen, professionellen Look.
Broschüren und Kataloge:
Vollflächiger Lack schützt die Titelseiten und verleiht eine hochwertige Haptik.
Verpackungen:
Gerade bei Produktverpackungen sorgt UV-Lack für eine starke Regalwirkung und schützt gleichzeitig vor Kratzern.
Buchcover und Umschläge:
Für Hardcover- oder Softcover-Bücher, bei denen der erste Eindruck zählt, ist UV-Lack eine beliebte Veredelung.
Flyer und Folder:
Auch klassische Werbemittel profitieren von lackierten Highlights, die gezielt Aufmerksamkeit erzeugen.
Arten von UV-Lackierungen
UV-Lack ist nicht gleich UV-Lack – je nach Anwendung und gestalterischem Ziel gibt es verschiedene Varianten, wie die Lackierung eingesetzt werden kann. Die Auswahl der richtigen Art entscheidet über Wirkung, Funktionalität und den gestalterischen Effekt auf dem Endprodukt.
Vollflächiger UV-Lack
Beim vollflächigen UV-Lack wird die gesamte bedruckte Fläche gleichmäßig mit einer UV-Lackschicht überzogen. Diese Methode wird häufig verwendet, um Printprodukte wie Flyer, Broschüren oder Umschläge hochwertiger wirken zu lassen.
Vorteile:
- Einheitliches, edles Erscheinungsbild
- Schutz des gesamten Druckbilds vor Abrieb und Schmutz
- Schnell und kosteneffizient umsetzbar
Typische Einsatzbereiche:
- Buchumschläge
- Imagebroschüren
- Geschäftsausstattungen
Partieller UV-Lack
Bei dieser Variante wird der Lack gezielt nur auf bestimmte Bereiche des Druckprodukts aufgetragen – z. B. auf Logos, Überschriften oder Designelemente. Das erzeugt spannende Kontraste zwischen lackierten und unlackierten Flächen und hebt wichtige Inhalte optisch hervor.
Vorteile:
- Fokus auf einzelne Gestaltungselemente
- Kombination mit mattem Untergrund besonders wirkungsvoll
- Ideal für Markenkommunikation
Typische Einsatzbereiche:
- Visitenkarten
- Verpackungen
- Werbeflyer mit Designelementen
Relieflack (Strukturierter UV-Lack)
Relieflack, auch als 3D-Lack bezeichnet, ist eine besondere Form des partiellen UV-Lacks. Hierbei wird eine deutlich dickere Lackschicht aufgetragen, die tastbare Strukturen auf der Oberfläche erzeugt. So entstehen fühlbare Effekte, die sowohl visuell als auch haptisch beeindrucken.
Vorteile:
- Mehrdimensionale, greifbare Wirkung
- Hoher Wiedererkennungswert
- Exklusiver Charakter
Typische Einsatzbereiche:
- Premium-Verpackungen
- Einladungskarten
- Produktfolder für High-End-Marken
Effektlacke (Sonderformen)
UV-Lacke können zusätzlich mit Effektpigmenten kombiniert werden – etwa Glitzer-, Metallic- oder Duftstoffe. Diese Speziallacke sorgen für außergewöhnliche visuelle und sensorische Effekte, die besonders im Marketing und Branding verwendet werden.
Mögliche Effekte:
- Glitzer- oder Perleffekt
- Thermolack (farbverändernd bei Wärme)
- Duftlack (freisetzbar durch Reibung)
Überblick über die UV Lacke
Art des UV-Lacks | Merkmale | Einsatzbereiche | Besonderheit |
Vollflächiger UV-Lack | Überzug der gesamten Fläche | Broschüren, Umschläge, Flyer | Schützt und veredelt flächendeckend |
Partieller |
Nur gezielte Elemente werden lackiert | Visitenkarten, Verpackungen | Betont Designelemente, schafft Kontraste |
Relieflack / 3D-Lack | Erhabene, fühlbare Struktur | Premiumprodukte, Einladungskarten | Taktile Veredelung mit Tiefenwirkung |
Effektlacke | Kombination mit Duft, Glitzer oder Temperaturwirkung | Marketingmaterialien, Sonderprojekte | Multisensorische Wirkung |
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Vorteile von UV-Lack in der Druckveredelung
UV-Lack bietet eine Reihe von Vorteilen, die ihn besonders attraktiv für hochwertige Druckprodukte machen. Neben ästhetischen Effekten überzeugt er auch durch seine funktionalen Eigenschaften, die sowohl im Alltag als auch im professionellen Einsatz einen echten Mehrwert bieten.
Hochglänzendes oder mattes Finish
UV-Lack ermöglicht sowohl ein tief glänzendes als auch ein edel mattes Erscheinungsbild. Dadurch lassen sich Druckprodukte perfekt an das gewünschte Design anpassen – vom luxuriösen Hochglanz-Magazin bis zur dezenten Geschäftsausstattung mit matter Oberfläche. Besonders wirkungsvoll ist der Kontrast zwischen mattem Untergrund und partiell glänzenden Elementen.
Hohe Kratzfestigkeit und Schutzwirkung
Durch die sofortige Aushärtung unter UV-Licht entsteht eine widerstandsfähige Schutzschicht. Diese schützt die Oberfläche vor Kratzern, Fingerabdrücken, Abrieb und Feuchtigkeit. Gerade bei viel genutzten Produkten wie Visitenkarten, Mappen oder Verpackungen verlängert UV-Lack so die Lebensdauer und erhält die hochwertige Optik über lange Zeit.
Optische Aufwertung und professionelle Anmutung
UV-Lack sorgt für eine sichtbare Veredelung, die Professionalität ausstrahlt. Ob vollflächig oder partiell eingesetzt – lackierte Flächen wirken hochwertiger und vermitteln einen positiven ersten Eindruck. Unternehmen nutzen diese Wirkung gezielt für Marketingmaterialien, Präsentationen und Verpackungen, um Seriosität und Qualität zu unterstreichen.
Schnelle Trocknung und effiziente Weiterverarbeitung
Im Vergleich zu anderen Lackarten härtet UV-Lack sofort nach dem Druck aus. Das bedeutet: keine langen Trocknungszeiten, kein Verwischen – die Produkte können direkt weiterverarbeitet, gestapelt oder versendet werden. Das spart Zeit im Produktionsprozess und ist ideal für enge Terminvorgaben oder große Auflagen.
Häufig gestellte Fragen
UV-Lack im Druck ist eine spezielle Beschichtung, die unter UV-Licht sofort aushärtet. Sie wird verwendet, um Printprodukte optisch aufzuwerten und gleichzeitig vor Kratzern, Feuchtigkeit und Abnutzung zu schützen.
UV-Lack ist sehr langlebig und hält bei normaler Nutzung über Jahre hinweg. Die Schutzschicht ist kratzfest, lichtbeständig und widersteht Umwelteinflüssen – ideal für häufig genutzte oder hochwertige Druckprodukte.
Ob UV-Druck oder Sublimation besser ist, hängt vom Einsatzzweck und dem Material ab. Beide Verfahren haben unterschiedliche Stärken. UV-Druck ist besser für starre Materialien und vielfältige Oberflächen geeignet, während Sublimation ideal für Textilien und personalisierte Produkte mit Polyesteranteil ist.
Die Kosten hängen von Art (vollflächig oder partiell), Auflage und Format ab. In der Regel ist UV-Lack etwas teurer als Dispersionslack, lohnt sich aber durch die hochwertige Wirkung – oft ist er bei größeren Auflagen günstiger.
Ja, UV-Lack lässt sich sehr gut mit anderen Veredelungen wie Folienprägung, Cellophanierung oder Prägungen kombinieren. Besonders beliebt ist die Kombination aus matter Cellophanierung und partiellem UV-Lack, um gezielte Glanzakzente zu setzen.