Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete

20.12.2025 Druckverfahren Lesedauer: 5min

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Das Tiefdruckverfahren hat sich über Jahrhunderte hinweg zu einer der bedeutendsten Drucktechniken entwickelt, die sowohl in der Kunst als auch in der industriellen Produktion Anwendung findet. Besonders bekannt für seine Fähigkeit, feine Details und satte Farbwiedergaben zu erzielen. Dieser Beitrag wirft einen Blick auf die Geschichte, Technik und vielseitigen Anwendungen dieses faszinierenden Verfahrens.

Definition: Tiefdruck

Der Tiefdruck ist ein Druckverfahren, bei dem die Druckfarbe in vertieften Bereichen der Druckform – den sogenannten Näpfchen – aufgenommen wird. Beim Andrücken auf das Papier oder einen anderen Bedruckstoff wird die Farbe aus diesen Vertiefungen auf das Medium übertragen, während die nicht vertieften Flächen farbfrei bleiben. So lassen sich besonders feine Linien, detaillierte Motive und hochwertige Farbverläufe erzielen, die mit anderen Druckverfahren nur schwer umsetzbar sind.

Funktionsweise des Tiefdrucks

Im Tiefdruckverfahren wird eine Druckform verwendet, die vertiefte Bereiche (Näpfchen) aufweist. Diese Vertiefungen nehmen die Druckfarbe auf, während die nicht vertieften Flächen farbfrei bleiben. Der Druckprozess erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vorbereitung der Druckform: Die Druckform, meist ein Zylinder, wird mit einer speziellen Chemie oder durch mechanische Gravur bearbeitet, sodass vertiefte Bereiche entstehen. Diese Vertiefungen werden durch Ätzen, Gravieren oder Lasergravur erzeugt.
  2. Farbauftragung: Die Druckfarbe wird auf die gesamte Druckform aufgetragen. Anschließend wird überschüssige Farbe durch einen Rakel (eine Art scharfe Klinge) abgezogen, sodass nur noch Farbe in den vertieften Bereichen der Form verbleibt.
  3. Druckvorgang: Das Papier oder der Bedruckstoff wird unter hohem Druck an die Druckform gepresst. Durch diesen Anpressdruck wird die Farbe aus den Vertiefungen auf das Papier übertragen, während die nicht vertieften Flächen farbfrei bleiben.
  4. Trocknung und Nachbehandlung: Nach dem Druck wird das Papier in der Regel durch einen Trocknungsprozess geführt, um die Farbe schnell zu fixieren.

Historie des Tiefdrucks

Das Tiefdruckverfahren hat eine lange Geschichte, die von frühen Experimenten bis hin zu modernen industriellen Anwendungen reicht. Nachfolgend eine kurze Darstellung der wichtigsten Meilensteine:

Zeitraum Entwicklung
Antike Erste Ansätze der Gravur auf Metalloberflächen, Vorläufer des Tiefdrucks.
15. Jahrhundert Einführung des Kupferstichs, ein frühes Tiefdruckverfahren in der Kunst.
18. Jahrhundert Weiterentwicklung der Stahlstiche und der Heliogravüre für hochwertige Drucke.
19. Jahrhundert Industrielle Revolution: Tiefdruck wird für die Massenproduktion von Büchern und Zeitungen genutzt.
20. Jahrhundert Einführung digitaler Gravurtechniken und der Einsatz in der Verpackungsindustrie.
Heute Moderne Maschinen und digitale Verfahren ermöglichen extrem hohe Auflagen und präzise Druckergebnisse.

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Anwendungsgebiete des Tiefdrucks

Der Tiefdruck findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, da er besonders gut für die Produktion von hochwertigen, detailreichen und farbintensiven Druckerzeugnissen geeignet ist. Besonders vorteilhaft ist das Verfahren bei hohen Auflagen und komplexen Druckanforderungen. Hier sind die wichtigsten Anwendungsgebiete zusammengefasst:

Verpackungsdruck

Der Tiefdruck spielt eine zentrale Rolle in der Verpackungsindustrie, insbesondere bei der Herstellung von flexiblen Verpackungen, Tetra Paks und Etiketten. Durch die hohe Farbbrillanz und Detailtreue eignet sich der Tiefdruck hervorragend für auffällige und langlebige Verpackungen.

Anwendungen:

  • Flexodruck für Tetra Paks und Getränkekartons
  • Verpackungen für Kosmetikprodukte
  • Etiketten für Flaschen und Gläser

Zeitschriften- und Katalogdruck

In der Verlagsbranche wird der Tiefdruck oft für hochwertige Druckerzeugnisse verwendet, die feine Details und brilliante Farbwiedergabe erfordern, wie zum Beispiel Kunstbücher, Luxuszeitschriften oder hochwertige Kataloge.

Beispiele:

  • Kunst- und Modezeitschriften
  • Kataloge für Luxusprodukte
  • Hochwertige Fotografien in Magazinen

Kunst- und Editionsdruck

Der Tiefdruck hat eine lange Tradition in der Kunst, besonders im Bereich der Radierung und Kupferstich. Künstler nutzen das Verfahren, um komplexe, detaillierte Drucke zu erstellen.

Techniken:

  • Radierungen und Kupferstiche
  • Heliogravüre für künstlerische Reproduktionen
  • Drucke in hoher Auflage für Kunstsammler

Textildruck und dekorative Druckprodukte

Tiefdruck wird auch für textile Anwendungen genutzt, besonders bei der Herstellung von Tapeten, Bodenbelägen und Wandbildern, da er feine Details und lebendige Farben liefert.

Anwendungen:

  • Tapeten und Wandverkleidungen
  • Bodenbeläge und Teppiche
  • Textil- und Dekordrucke für Möbel

Durch seine Fähigkeit, außergewöhnlich präzise und detaillierte Drucke zu erstellen, wird der Tiefdruck auch für dekorative Anwendungen genutzt. Hierzu zählen unter anderem hochwertige Visitenkarten, Verpackungen für Luxusartikel oder auch Kalender.

Beispiele:

  • Luxuriöse Verpackungen für Parfums oder Uhren
  • Dekorative Kalender und Jahrbücher
  • Visitenkarten im exklusiven Design

Sicherheits- und Wertdokumente

Das Tiefdruckverfahren wird ebenfalls in der Produktion von Sicherheitsdokumenten wie Banknoten, Wertpapieren und Ausweisen verwendet. Die präzise und detaillierte Farbwiedergabe macht das Verfahren besonders geeignet für den Druck von Sicherheitsmerkmalen, die fälschungssicher sein müssen.

Dokumenttyp Verwendung des Tiefdrucks
Banknoten Erzeugung von Sicherheitsmerkmalen und detaillierten Motiven
Wertpapiere Druck von Sicherheitsmerkmalen zur Fälschungssicherheit
Personalausweise und Pässe Erstellung von Hologrammen und Sicherheitsmustern

Technische Grundlagen

Im Tiefdruck wird die Farbe in den Vertiefungen der Druckform (Näpfchen) aufgenommen und anschließend durch hohen Anpressdruck auf den Bedruckstoff übertragen. Dies geschieht mithilfe eines Rakels und eines Presseurs, die überschüssige Farbe abziehen und die präzise Farbabgabe auf den Druckstoff sicherstellen.

Druckformherstellung

Die Herstellung der Druckform erfolgt durch verschiedene Verfahren:

  • Manuelle Verfahren: Kaltnadeltechnik, Radierung, Mezzotinto
  • Chemische Verfahren: Ätzung mit Eisenchlorid, Aquatinta
  • Moderne Verfahren: Elektromechanische Gravur (z. B. Helio-Klischograph)
  • Digitale Verfahren: Lasergravur und elektronische Gravur

Tiefdruckmaschinen

Tiefdruckmaschinen gibt es in zwei Hauptarten:

Maschinenart Merkmale
Rotationsmaschinen Eignen sich für hohe Auflagen und kontinuierlichen Druck
Bogendruckmaschinen Werden für kleinere Auflagen und präzise Detailarbeit verwendet

Der Aufbau einer Tiefdruckmaschine umfasst einen Druckzylinder, eine Farbwanne, Rakel, Presseur und ein Trocknungssystem. Moderne Maschinen können bis zu 60.000 Drucke pro Stunde liefern.

Rastertechniken im Tiefdruck

Im Tiefdruck kommen verschiedene Rasterarten zum Einsatz:

  • Konventionelles Raster
  • Autotypisches Raster
  • Halbautotypisches Raster

Diese Rastertechniken beeinflussen die Tonwertwiedergabe und die Druckqualität erheblich, insbesondere bei der Schattierung und Detailgenauigkeit der Druckerzeugnisse.

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Häufig gestellte Fragen

Tiefdruck ist ein Druckverfahren, bei dem das Druckbild in Vertiefungen auf einer Druckplatte eingraviert wird. Farbe wird in diese Vertiefungen aufgetragen und dann auf das Papier übertragen. Es eignet sich besonders für hochauflösende Drucke mit feinen Details und wird häufig für hochwertige Drucksachen wie Banknoten und Verpackungen verwendet.

Tiefdruck wird hauptsächlich in der Verpackungsindustrie, für hochwertige Kataloge, Zeitschriften, Banknoten und Etiketten verwendet. Auch bei der Produktion von Tapeten, Sicherheitsdrucksachen und Bildbänden kommt Tiefdruck zum Einsatz, da er feine Details und satte Farben ermöglicht.

Beispiele für Tiefdruck sind in der Kunst der Kupferstich, die Radierung, die Aquatinta und die Mezzotinto (Schabtechnik). Im industriellen Bereich kommen Verfahren wie der Rollendruck und der Bogendruck zum Einsatz, die zum Druck von Katalogen, Zeitschriften, Verpackungen, Etiketten und sogar Banknoten verwendet werden.

Für Tiefdruck werden hauptsächlich Materialien wie Papier, Kartons, Kunststofffolien und Metall verwendet. Besonders bei flexiblen Verpackungen kommen Kunststoffmaterialien wie Polyethylen, Polypropylen und PVC zum Einsatz. Auch Textilien können für bestimmte Anwendungen im Tiefdruck verarbeitet werden.

Von

Shanyana Dressler

 
Über den Autor

Shanyana Dressler studiert an der International University und macht ihren Bachelor im Studiengang „Marketing -Management“. Sie schreibt jedes Semester mehrere verschiedene wissenschaftliche Arbeiten, Fallstudien und führt empirische Forschungen durch. Bei BachelorPrint arbeitet sie an Beiträgen für das Wissensportal, um Mitstudierenden Inhalte verständlich und anschaulich näherzubringen und zu erklären.

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Literaturverzeichnis

Dressler, S. (2025, Dezember 20). Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete. BachelorPrint. https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/ (abgerufen 20.12.2025)

Verweis im Text

Klammern
(Dressler , 2025)
Im Text
Dressler (2025)

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana. 2025. "Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete." BachelorPrint, abgerufen Dezember 20, 2025. https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/.

Verweis im Text

Klammern
(Dressler 2025)

Literaturverzeichnis

Shanyana Dressler, "Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete," BachelorPrint, Dezember 20, 2025, https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/ (abgerufen Dezember 20, 2025).

Fußnoten

Kurzbeleg
Dressler, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana: Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete, in: BachelorPrint, 20.12.2025, [online] https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/ (abgerufen 20.12.2025).

Fußnoten

Vollbeleg
Dressler, Shanyana: Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete, in: BachelorPrint, 20.12.2025, [online] https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/ (abgerufen 20.12.2025).
Direktes Zitat
Dressler, 2025.
Indirektes Zitat
Vgl. Dressler, 2025.

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana (2025): Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete, in: BachelorPrint, [online] https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/ (abgerufen 20.12.2025).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Dressler, 2025)
Indirektes Zitat
(Dressler, 2025)
Im Text
Dressler (2025)

Literaturverzeichnis

Dressler, Shanyana. "Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete." BachelorPrint, 20.12.2025, https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/ (abgerufen 20.12.2025).

Verweis im Text

Klammern
(Dressler)
Im Text
Dressler

Literaturverzeichnis

Nummer. Dressler S. Tiefdruck — Funktionsweise & Anwendungsgebiete [Internet]. BachelorPrint. 2025 [zitiert 20.12.2025]. Verfügbar unter: https://www.bachelorprint.de/druck-infos/druckverfahren/tiefdruck/


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