Der Rechtsreferendar

Aufgaben | Karriereperspektiven | Gehalt | Aktuelle Jobs

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Der Job als Rechtsreferendar ist

  • Teil der Ausbildung zum Anwalt
  • auf zwei Jahre beschränkt
  • eine Stelle mit sehr viel Lernaufwand
  • unterdurchschnittlich bezahlt
  • das Arbeiten in mehreren Stationen
Rechtsreferendar Aufgaben

Aufgaben als Rechtsreferendar

  • Hospitation
  • Pflege von Akten
  • Teilnahme an Verhandlungen
  • Recherche und Zuarbeit für z.B. Richter
  • Teilweise Protokollierung und Auswertung
  • Aktenvorträge halten
Rechtsreferendar Gehalt Jahresgehalt:
12.333,60 bis 16.830,00 EUR

Abhängig

  • nur von dem Bundesland
  • nicht von deiner Erfahrung
  • nicht von deinen Vornoten
  • nicht von dem Erfolg deines ersten Staatsexamens
  • nicht von zusätzlichen Qualifikationen

Du suchst nach einem interessanten Job und fragst dich nun, welche Aufgaben ein Rechtsreferendar übernimmt? Wenn du wissen möchtest, welchen Ausbildungsweg du einschlagen musst, welche Karrierechancen in dem Beruf als Rechtsreferendar auf dich warten und wie hoch der Verdienst ist, findest du bei uns alle wichtigen Informationen rund um diese Themenbereiche.

Die häufigsten Fragen zum Rechtsreferendar

Was ist ein Rechtsreferendar? Ein angehender Volljurist, der einen zweijährigen Vorbereitungsdienst absolviert.
Was macht ein Rechtsreferendar? Er sammelt praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Rechtsbereichen und bereitet sich auf das zweite Staatsexamen vor.
Wie werde ich Rechtsreferendar? rechtswissenschaftliches Studium & erstes Staatsexamen
Was verdient ein Rechtsreferendar? Jahreseinkommen: 12.333,60 bis 16.830,00 EUR brutto (je nach Bundesland)
Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für den Rechtsreferendar? höherer allgemeiner Verwaltungsdienst, Notar, Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Richter

Was ist ein Rechtsreferendariat?

= zweijähriger Vorbereitungsdienst, der je nach Bundesland in fünf bis sechs Stationen unterteilt ist. Die angehenden Volljuristen sammeln praktische Erfahrung in Zivilstationen, Strafstationen, Verwaltungsstationen und Anwaltsstationen. Je nach Bundesland kann die Reihenfolge etwas variieren und teilweise wird zusätzlich zu den genannten Stationen eine Wahlstation absolviert.

Rechtsreferendar: Definition

Ein Rechtsreferendar hat ein rechtswissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen und absolviert im Anschluss an das erste Staatexamen einen zweijährigen Vorbereitungsdienst. Während dieser Zeit sammelt er in der Praxis wertvolle Erfahrungen für seine spätere Karriere als Volljurist.

Im Laufe Referendariats wird er jeweils für mehrere Monate in unterschiedlichen Teilbereichen ausgebildet. Gemäß § 10, § 142 Abs. 3 GVG (Gerichtsverfassungsgesetz) darf ein Rechtsreferendar unter Aufsicht eines Staatanwaltes oder Richters bestimmte Aufgaben übernehmen. Nach dem zweiten Staatsexamen erhält der Rechtsreferendar als Volljurist die Befähigung zum Richteramt und kann ebenfalls als Notar, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt arbeiten.

Rechtsreferendar Aufgaben

Rechtsreferendar: Aufgaben

Der Rechtsreferendar ist einem Zivilrichter zugeteilt und erhält Einblicke in das Zivilprozessrecht und wichtige Bearbeitungstechniken. Zu diesen Themenbereichen zählen Sachverhaltserfassung, Erstellung von Sachberichten und Aktenauszügen, Bewertung von Beweismitteln und weitere Bereiche. Unter Aufsicht des Richters übernimmt der Rechtsreferendar unterschiedliche Aufgaben.

Der Rechtsreferendar nimmt an Sitzungen teil, bearbeitet Akten, bereitet Zeugenvernahmen, Güteverhandlungen sowie andere Maßnahmen vor und hält Aktenvorträge. Im Laufe der praktischen Ausbildung bewertet der Richter die Bearbeitung der zugeteilten Akten durch den Rechtsreferendar und nimmt am Ende der Zivilstation eine Gesamtbewertung vor.

Als Rechtsreferendar bereitest du dich durch die einzelnen Stationen auf das zweite Staatsexamen vor. Du solltest dir daher für die Bearbeitung der Akten und für die Vorbereitung auf die Klausuren im Rahmen der Regelarbeitsgemeinschaft ausreichend Zeit nehmen. Insbesondere in der Anfangszeit fühlen sich viele Rechtsreferendare von der komplexen Aufgabenstellung etwas überfordert. Zur optimalen Bewältigung der gestellten Aufgaben solltest du dir in erster Linie folgende Fragen stellen:

1. Welche Strategien sind für die Bewältigung der gestellten Aufgaben erforderlich?
2. Wie können diese Strategien für eine optimale Vorbereitung umgesetzt werden?

Eigenständigkeit

Fachwissen

Überzeugungskraft

Die Verwaltungsstation führt dich in die komplexen Bereiche des Verwaltungsrechts ein. Als Rechtsreferendar erhältst du in dieser Zeit Einblicke in die Arbeitsweise der Verwaltungen. Du nimmst an Sitzungen teil, verfasst Gutachten und Stellungnahmen und bearbeitest Widerspruchsbescheide. Die genauen Aufgabenbereiche variieren je nach Aufgabengebiet der jeweiligen Verwaltung. Die Strafstation findet in der Regel unter Aufsicht eines Staatsanwaltes statt. Der Rechtsreferendar erhält wichtige Einblicke in das Strafprozessrecht, nimmt an Hauptverhandlungen teil und bearbeitet die Strafakten. Unter Aufsicht des Ausbilders kann möglicherweise sogar ein eigenständiger Auftritt als Staatsanwalt vor Gericht zur Ausbildung gehören.

In der Kanzlei eines Rechtsanwaltes absolviert der Rechtsreferendar die Anwaltsstation. Du erhältst tiefe Einblicke in die praktische Tätigkeit eines Anwalts und übernimmst unter Aufsicht deines Ausbilders unterschiedliche Aufgaben. Dazu gehören beispielsweise die Vorbereitung von Mandantengesprächen, Termin- und Fristenkontrolle oder die Erstellung von Anwaltsschriftsätzen. In einigen Bundesländern kann nach den Pflichtstationen noch eine Wahlstation absolviert werden. Hier solltest du dich möglichst für eine Ausbildungsstelle entscheiden, die dem Rechtsgebiet deiner späteren Tätigkeit entspricht.

Rechtsreferendar Voraussetzungen

Rechtsreferendar: Voraussetzungen

Als Rechtsreferendar wirst du je nach Station mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen konfrontiert und erhältst Einblicke in die Praxis unterschiedlicher Rechtsgebiete. Bevor du diesen Beruf ergreifst, solltest du prüfen, ob es wirklich der richtige Job für dich ist. Da ist das Interesse für rechtswissenschaftliche Themen die aller erste Basisvoraussetzung.

Das gesamte juristische Thema fordert eine hohe Konzentrationsfähigkeit vom Rechtsreferendar und gleichzeitig eine gute Merkfähigkeit. Daneben musst du wirklich kommunikativ sein und über mündliches sowie schriftliches Ausdrucksvermögen verfügen. Deine Arbeit planst du sorgfältig und organisierst du, damit dein gewünschtes Zeitmanagement auch wirklich aufgeht? Das ist nämlich das A und O für die Arbeit als Rechtsreferendar. Denn ein Rechtsreferendar muss ziemlich verantwortungsbewusst sein, sowie verschwiegen und gleichzeitig durchsetzungsstark.

Überzeugungsstärke

Verlässlichkeit

Rechtslehre

Durchsetzungsfähigkeit
Kommunikation
hohe Lernbereitschaft

Du kannst dich mit den meisten Aussagen identifizieren? Prima! Dann bist du auf einem guten Weg, die Anforderungen an die Tätigkeit als Rechtsreferendar zu bewältigen. Diese Anforderungen sind jedoch nicht alleine entscheidend für den Erfolg als Rechtsreferendar. In erster Linie zählen deine fachlichen Kompetenzen und deine Lernbereitschaft. Diese Faktoren sind für eine erfolgreiche Tätigkeit als Rechtsreferendar unverzichtbar und ebnen dir den Weg für eine juristische Karriere. Zugang zu deinem Traumjob ermöglichen dir folgende Faktoren:

  • rechtswissenschaftliches Studium
  • erstes Staatsexamen bestanden
  • gute Englischkenntnisse

Rechtsreferendar: Ausbildung & Studium

Ein Rechtsreferendar muss vor dem Referendariat zwingend ein rechtswissenschaftliches Studium sowie das erste Staatsexamen absolviert haben. Die nachstehende Auflistung bietet dir eine kleine Auswahl von passenden Studiengängen aus dem Bereich Rechtswissenschaften:

Studiengänge zum Rechtsreferendar Hochschulen & Universitäten
Jura Uni Augsburg
jura Uni Erfurt
Jura Uni Bielefeld
Jura Uni Halle-Wittenberg
Jura Uni Münster
Jura Uni Potsdam
Jura Uni Hannover
Jura Uni Osnabrück
Rechtswissenschaften Uni Greifswald

Diese Auflistung ist lediglich eine beispielhafte Darstellung und kann logischerweise nicht vollständig sein. Alternative Studiengänge können wir dir für die Tätigkeit als Rechtsreferendar nicht nennen, da das erste Staatsexamen eine zwingende Voraussetzung ist.

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Rechtsreferendar: Einstieg

Drei verschiedene Möglichkeiten gibt es grundsätzlich um einen Beruf zu ergreifen:

Absolvent (Studium/Ausbildung)

Als Rechtsreferendar kannst du jedoch nur dann arbeiten, wenn du ein rechtswissenschaftliches Studium sowie das erste Staatsexamen erfolgreich absolviert hast. Ein Quereinstieg ist hier nicht möglich. Ein Rechtsreferendar ist auf dem Weg zum Volljuristen und strebt eine Tätigkeit als Richter, Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Notar oder Beamter im höheren Verwaltungsdienst an.

Alternativ zum rechtswissenschaftlichen Studium mit Staatexamen bieten einige Hochschulen auch Bachelor- und/oder Masterstudiengänge mit juristischem Schwerpunkt an. Diese Studiengänge eignen sich, wenn du einen juristischen Beruf außerhalb der reglementierten Berufsfelder anstrebst. Sie ermöglichen jedoch keinen Zugang zur Ausbildung als Rechtsreferendar, da du hier nicht zum Volljuristen ausgebildet wirst.

Hilfreiche Soft Skills als Rechtsreferendar

Die fachlichen Kompetenzen sind für den Rechtsreferendar unverzichtbar, da sie die Grundlage für die praktische Arbeit sind. Neben den fundierten Kenntnissen in rechtswissenschaftlichen Bereichen spielen jedoch auch spezielle Soft Skills eine wichtige Rolle. Die Bedeutung dieser fundamentalen Faktoren solltest du keinesfalls unterschätzen, damit du dich im Laufe des Referendariats optimal auf das zweite Staatsexamen vorbereiten kannst.

Dein Arbeitstag als Rechtsreferendar erfordert ein exzellentes Konzentrationsvermögen und hohe Lernbereitschaft. Stress sollte dir keine Probleme bereiten, denn als Rechtsreferendar werden dir in den einzelnen Stationsgebieten anspruchsvolle Aufgaben gestellt. Du solltest eine gute Kritikfähigkeit besitzen und deine Aufgaben als Rechtsreferendar stets mit großer Sorgfalt erfüllen. Nachstehend findest du wichtige Soft Skills, die für eine Tätigkeit als Rechtsreferendar unverzichtbar sind:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Einsatz- und Lernbereitschaft
  • Organisationstalent
  • Flexibilität
  • Einfühlungsvermögen
  • Konzentrationsvermögen
  • Teamfähigkeit
  • psychische & physische Belastbarkeit
  • strukturierte Denkweise
  • Verhandlungssicherheit
  • Kritikfähigkeit
  • gute Englischkenntnisse

Rechtsreferendar: Branchen & Bereiche

In welchen Bereichen du als Rechtsreferendar arbeitest, hängt in erster Linie von der jeweiligen Station ab. Die Zivilstation findet in der Regel an Gerichten statt und du wirst einem Richter zugeordnet. Für die Strafstation sind meist Staatsanwaltschaften oder bei Strafrichtern am Amtsgericht zuständig. Klassische Verwaltungsstationen findest du in der Regel in unterschiedlichen Verwaltungsbereichen, beispielsweise bei den Rechtsstellen der Landkreise. Alternativ kannst du in manchen Bundesländern auch bei größeren Unternehmen aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung als Rechtsreferendartätig werden, dazu zählen Krankenhäuser, Stadtwerke und andere Einrichtungen. Auch das Verwaltunggericht ist eine mögliche Alternative, die jedoch nicht in jedem Bundesland zulässig ist.

Die Anwaltsstation findet in einer Anwaltskanzlei statt. Für welches Fachgebiet du dich hier entscheidest, hängt von deinem Interesse und den vorhandenen Ausbildungsstellen statt. Bei der Wahlstation kannst du dich für einen juristischen Bereich entscheiden, der deinem späteren Tätigkeitsfeld entspricht. Möglich sind beispielsweise Tätigkeiten bei Strafgerichten, Zivilgerichten, Rechtsabteilungen größerer Unternehmen oder Rechtsanwaltskanzleien

Gerichte
Anwaltskanzleien
Staatsanwaltschaften
Zivilgericht
Rechtsabteilungen (freie Wirtschaft)
Rechtsstellen für Landkreise
Rechtsreferendar Gehalt

Rechtsreferendar: Das Gehalt

Wie viel du als Rechtsreferendar verdienst, hängt von dem Bundesland ab, in dem du dein Referendariat absolvierst. Als Rechtsreferendar erhältst du eine monatliche Unterhaltsbeihilfe. Nachstehend findest du eine Auflistung der Bruttoverdienste in den einzelnen Bundesländern:

  • Baden-Württemberg: 1.252,51 Euro
  • Bayern: 1.302,08 Euro
  • Berlin: 1.320,38 Euro
  • Brandenburg: 1.358,89 Euro
  • Bremen: 1.233,61 Euro
  • Hamburg: 1.027,80 Euro
  • Hessen: 1.085,60 Euro
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1.195,00 Euro (nicht verbeamtet) / 1.402,50 Euro (verbeamtet)
  • Niedersachsen: 1.168,27 Euro
  • Nordrhein-Westfalen: 1.225,17 Euro
  • Rheinland-Pfalz: 1.203,23 Euro
  • Saarland: 1.091,26 Euro
  • Sachsen: 1.368,22 Euro
  • Sachsen-Anhalt: 1.211,75 Euro
  • Schleswig-Holstein: 1.199,79 Euro
  • Thüringen: 1.300,00 Euro
Rechtsreferendar Karriere

Karriereperspektiven & Aufstiegsmöglichkeiten

Aufstiegsmöglichkeiten & Karriereperspektiven

Die zweijährige Tätigkeit als Rechtsreferendar ist die Vorbereitungszeit auf das zweite Staatsexamen, mit dem du zum Volljuristen wirst. Wenn du diese Prüfung erfolgreich absolviert hast, liegt deine Zeit als Rechtsreferendar erfolgreich hinter dir und du startest in eine juristische Karriere.

Nach der Tätigkeit als Rechtsreferendar warten unterschiedliche Karrieremöglichkeiten auf dich, denn du kannst als Rechtsanwalt oder Notar arbeiten und alternativ auch eine Tätigkeit als Staatanwalt oder Richter anstreben. Ebenfalls möglich ist eine Karriere als Beamter im höheren Verwaltungsdienst. Die nachstehende Auflistung gibt dir einen Überblick zu den beruflichen Möglichkeiten, die du nach deiner Zeit als Rechtsreferendar anstreben kannst:

  • Beamter im höheren Verwaltungsdienst
  • Rechtsanwalt
  • Fachanwalt
  • Notar
  • Staatsanwalt
  • Oberstaatsanwalt
  • Generalstaatsanwalt
  • Richter

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